Beim diesjährigen VDI-Entwurfswettbewerb „Carboneum“ erzielten Architektur- und Ingenieurstudierende des Instituts für Industriebau, Entwerfen und Konstruieren (IEK) einen außergewöhnlichen Erfolg. Gleich drei Teams überzeugten die hochkarätige Jury mit ihren innovativen Entwürfen für den Neubau eines klimaneutralen Museums am Cottbuser Ostsee und wurden mit zwei Hauptpreisen sowie einer Anerkennung ausgezeichnet.
Erster Platz: Die Nadel
Das Team der Arbeit „Die Nadel“ (David Schwarz, Annabelle Hoffmann, Arina Nicoleta Niculescu, Cheuk Hang Trevor Lau und Farell Eyerdam) sicherte sich den ersten Preis und ein Preisgeld von 2.000 €.
Die Jury urteilte: „Poetisch und unter behutsamer Einbeziehung der komplexen Situation vor Ort ist hier ein Gebäude (für die Zukunft) gelungen, welches der Geschichte des Ortes gerecht wird. Der städtebauliche Entwurf mit buchstäblichem Weitblick und Wasserzugang macht das Projekt so besonders und zeugt von einem tiefen Verständnis des Teams von Integration und Zirkulation. Das Entwurfs-Motto „Touch the Earth lightly“ bewegt und schlägt sich in der Designsprache sowie in der Baukonstruktion nieder. Das relativ niedrige, etwa 120 Meter lange Gebäude steht in einem respektvollen Gegenüber zum vorhandenen Aussichtsturm und bildet mit diesem zusammen ein spannendes und kontrastreiches Ensemble. Das Materialkonzept ist sehr gut durchdacht und sieht nachhaltige, regionale Baustoffe vor.“
Zweiter Platz: Terra Plana
Für den zweiten Platz und ein Preisgeld von 1.000 € wurde die Arbeit „Terra Plana“ (Tobias Berner, Caspar Holtkamp, Mara Șandru, Marvin Hugo und David Bijelonjic) ausgezeichnet.
Die Jury überzeugte „die Aufteilung des Museums in Sequenzen, welche die Besuchenden chronologisch durch die Themen führen, was über einen soliden, selbstbewussten, ruhigen Baukörper gelingt. Anhand dieser Ziele und des Wunsches, dem Erbe des Standorts mit traditionellen Baustoffen gerecht zu werden, ergeben sich die grundlegenden Züge dieses Gebäudes. Sanft, sehr schlank ruht der Museumsbau auf der Strandkante und lädt ein zu einem ganz besonderen Architekturerlebnis. Aus Erdaushub wird Struktur, die Wegeführung durch den Bau ist logisch und klar, Raum- und Themenerlebnis werden eins.“
Anerkennung: Xylit
Eine Anerkennung und ein Preisgeld von 500 € erhielt die Arbeit „Xylit“ (Julius Rieckert, Matthias Fitzner, Cosima Rommel, Gary Papke und Elena Eberle).
„Aufgeteilt auf drei Baukörper, die sich als Ensemble zum Ostsee ausrichten, wirkt dieser Entwurf gleichermaßen traditionell und modern. Der Titel „Xylit“ ist inspiriert vom gleichnamigen Material, spielt an auf das faserige Wesen alter Baumstämme. Die mit geschwärztem Holz verkleideten Baukörper sind nachhaltig konzipiert, nehmen jedoch farblich und materiell Bezug auf den Charakter der Braunkohle. Der gelungene Kontrast zwischen hellen Innenräumen und schwarzem Baukörper ist sehr eindrücklich.“ Die Nutzung von Holz für Konstruktion und Fassade bewertete die Jury als „positiv, die Verwendung regionaler Quellen würde die Nachhaltigkeit des Projekts weiter erhöhen.“
Kompetenz durch interdisziplinäre Zusammenarbeit
Der Erfolg der Stuttgarter Teams ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie fruchtbar die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen der Architektur- und Bauingenieurfakultät sein kann. In der Entwurfslehre wird dieser Austausch besonders intensiv gefördert, was maßgeblich zum Erfolg beiträgt.
Betreut wurden die Arbeiten von:
- Prof. Dipl.-Ing. Martina Bauer und Dr.-Ing. Franz Arlart vom Institut für Industriebau, Entwerfen und Konstruieren (Fak. 1)
- Mareike von Arnim, M. Sc. vom Institut für Konstruktion und Entwurf (Fak. 2), geleitet von Prof. Dr. Markus Knobloch
- Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Schreiber vom Institut für Baustofflehre, Bauphysik, Gebäudetechnologie und Entwerfen (Fak. 1)
Ausstellung der Entwürfe
Die Stadt Cottbus plant, die herausragenden Entwürfe in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies unterstreicht die Bedeutung der Projekte für die Region und bietet den Studierenden eine Plattform, ihre innovativen Ideen einem breiten Publikum zu präsentieren.
Das IEK gratuliert herzlich den erfolgreichen Teams. Dieser bemerkenswerte Erfolg zeigt einmal mehr die hohe Qualität und Innovationskraft, die aus der interdisziplinären Zusammenarbeit an unserer Universität hervorgeht.