Die Arbeit setzt sich mit einer möglichen Architektur auseinander, die sich nicht als Gegensatz zur Umwelt, sondern als einen hybriden Bestandteil dieser begreift.
Die Kritik an zeitgenössischen Antworten eines Umgangs mit der Ökologie in der Architektur ist vielfältig, wie die „Parametric Duck“ (ein technisches Naturbild), das „Greenwashed Shed“ (das Aufhübschen mit Grün) oder das „Wooden Shed“ (Verlust des großen Maßstabs/ Zurück zum Dorf) aufzeigen.
Sie produzieren immer hermetischer und dicker werdende Hüllen, die uns von unserer Umwelt abschirmen und begreifen die Architektur als etwas für sich stehendes: ein von der Umwelt und ihren Bewohnern, Tieren und Pflanzen, getrenntes, antropozentrisches Objekt. Diese als Umwelt in die Architektur hineinzuziehen bedeutet auch, den menschlichen Raum in dieser zu komprimieren, was auch den Forderungen nach energetisch optimierten Wohnräumen entspricht.
Mit Abgussverfahren von erdigen und sandigen Böden werden diese komplexen Formen erzeugt: sie sind Nischen-, Furchen- und Faltenbildende Objekte, deren Rauheit eine Aneignung durch Tiere und Pflanzen ermöglichen. Als Negative sind jedoch in diese Gussformen energieoptimierte Wohnformen für Menschen eingebracht, die sich wie Zelte immer wieder neu errichten und abreißen lassen, um dem notwendigen technischen Fortschritt nachkommen zu können.
Im Vorschlag eines Parlamentes der Dinge vereinen sich beide Denkarten dieses Prinzips: Nicht nur ist die Architektur an sich ein Versammler des Kollektivs von Menschen und Nicht-Menschen, auch wird ein Vorschlag zu einem zweiten Parlament der Landeshauptstadt gemacht, in der die Natur, so wie Bruno Latour das Parlament der Dinge konzipierte, durch Wissenschaftler eine konkrete Repräsentation erhält. Auf dem Eckende sitzend behaust es die in dessen Innern diskutierte Natur.
Dabei bildet die Arbeit als Ganzes ein offenes Konvolut an unterschiedlichsten Ansätzen, statt einem abgeschlossenem Projekt. Ein vielfältiger Nährboden für Fragen an eine Architektur, welche sich gegenüber ihrer Umwelt neu ins Verhältnis setzen muss.