Die Fakultät trauert um den Architekten, Bildhauer und Stadtplaner Rob Krier.

30. November 2023


Der gebürtige Luxemburger Rob Krier studierte zunächst an der TU München und arbeitete für O. M. Ungers und Frei Otto, bevor er im Jahre 1970 an die Stuttgarter Architekturfakultät der Universität wechselte. Dort lehrte er am damaligen „Institut für Zeichnen und Modellieren“ unter Leitung von Prof. Wolfgang Knoll „Form und Farbe am Bau“. Wegweisend für die Architekturliteratur der Postmoderne ist bis heute sein Buch „Stadtraum in Theorie und Praxis an Beispielen der Innenstadt Stuttgarts“ als Band 1 seiner Schriftenreihe, welches 1975 während seiner Stuttgarter Lehrtätigkeit erschien und schnell zum Handbuch des Städtebaus der Postmoderne avancierte. Bezugnehmend auf traditionelle Stadtbilder übte er Kritik an der Stadtplanung der Moderne und setzte sich mit der Orientierung an historischen Typologien von den vorherrschenden Leitbildern des modernen Städtebaus ab. Anhand zahlreicher Beispiele u.a. in Stuttgart machte er Vorschläge zur Rekonstruktion im Sinne des Städtebaus orientiert an Camillo Sitte.

1976 erhielt der den Ruf an die TU Wien und lehrte dort als Direktor des Instituts für Gestaltungslehre bis 1998.

Im Jahr 1976 gründete er sein Büro in Wien, welches er nach dem Umzug nach Berlin im Jahr 1993 bis 2010 in Bürogemeinschaft mit Christoph Kohl betrieb. Nach dessen Schließung blieb er weiterhin aktiv als Bildhauer tätig. Zahlreiche Gebäude und städtebauliche Planungen sind in seinem OEuvre zu finden, die seine Haltung zu Architektur und Städtebau widerspiegeln. Die kontroverse Diskussion darüber befruchtete den Diskurs um die Weiterentwicklung unserer Städte.

Rob Krier verstarb am 20. November 2023 in Berlin im Alter von 85 Jahren. 

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